Welche Ursachen sind typisch für Skoliose?
„Scolios“ heißt übersetzt krumm, was bei Skoliose auch zutreffend ist. Denn medizinisch betrachtet, kommt es bei Skoliose zu einer Krümmung der Wirbelsäule, die sogenannte Rückgratverkrümmung. Insgesamt leidet ungefähr vier Prozent der Bevölkerung an Skoliose.
Die Krankheit Skoliose kann verschiedene Ursachen haben. Während die Ursachen für die sogenannte idiopathische Skoliose nicht genau bekannt sind, stehen die Ursachen für gängige Skoliosen, die auf bestimmten Grunderkrankungen basieren, weitestgehend fest. Zu den bekannten Ursachen gehören unter anderem angeborene Fehlbildungen der Wirbel oder spezielle Erkrankungen der Nerven oder Muskeln sowie Erkrankungen des Stoffwechsels oder Bindegewebes. Dennoch bleibt die eigentliche Ursache von Skoliose in ungefähr 80 Prozent der Fällen unbekannt, nur bei 20 Prozent der Erkrankten kann der Arzt genau feststellen, worin die Ursache von Skoliose liegt.
Was sind die häufigsten Ursachen von Skoliose?
Sehr häufig ist die Ursache von Skoliose angeboren, beispielsweise in Form von Keil- oder Blockwirbeln.
Ferner sind Muskel- oder Nervenerkrankungen häufig die Ursache von Skoliose, zum Beispiel eine Lähmung oder Muskelschwund. Oftmals bleibt die Ursache für die Skoliose jedoch unbekannt. Daher wird diese Variante der Krankheit als idiopathische Skoliose bezeichnet, d.h. sie ist eine Deformität im Wachstumsalter und sie entsteht bereits im Kindes- oder Jugendalter und schreitet in der Wachstumsphase der Pubertät weiter voran.
Mädchen häufiger betroffen
Mädchen sind vielmal häufiger als Jungen von Skoliose betroffen. Neuste Untersuchungen deuten darauf hin, dass chromosomale Marker, also spezielle Eiweißstrukturen, die das Erbgut charakterisieren, für die Bildung einer idiopathischen Skoliose verantwortlich sind. Skoliose kann nur erfolgreich therapiert werden, wenn der natürliche Verlauf bekannt ist. Es ist besonders wichtig, über den Verlauf der Skoliose Bescheid zu wissen, um die Wahrscheinlichkeit des Fortschreitens der Erkrankung abschätzen zu können und notwendige Maßnahmen zur Behandlung einzuleiten. Darüber hinaus ist es entscheidend, zu wissen, wann die Skoliose begonnen hat. Denn je früher Skoliose auftrifft, desto mehr Zeit hat sie um während der Wachstumsphase für ein Fehlwachstum zu sorgen. Dies bedeutet das, dass je früher die Skoliose beginnt, desto ungünstiger fällt auch die Prognose aus.
Skoliose früh erkennen
Insbesondere während der Wachstumsphase wird eine Skoliose deutlich und kann sich noch deutlich verschlimmern, daher ist es wichtig, Skoliose bereits in jungen Jahren zielgerichtet behandelt zu lassen. Ärzte teilen die idiopathische Skoliose unter anderem nach dem Alter des Erkrankten ein. Bis zum dritten Lebensjahr wird die idiopathische Skoliose als infantile Skoliose bezeichnet. Vom vierten bis zehnten Lebensjahr ist die idiopathische Skoliose als juvenile Skoliose bekannt. Ab dem zehnten Lebensjahr bis zum Ende der Wachstumsphase heißt die idiopathische Skoliose adoleszente Skoliose.
Was sind die häufigsten Formen von Skoliose?
Sehr oft tritt Skoliose im Brustwirbels- oder im Lendenwirbelsäulenbereich auf. Des Weiteren kommt Skoliose auch häufig im Übergangsbereich von Brustwirbel- und Lendenwirbelsäule vor. Der Arzt unterscheidet auch zwischen einer links-konvexen und einer rechts-konvexen Skoliose, je nachdem in welche Richtung sich die Wirbelsäule verkrümmt hat. In der Regel bildet die Wirbelsäule neben der Krümmung noch weitere ausgleichende Ausbiegungen zur anderen Seite aus. Auf diese Weise soll der lotgerechte Stand möglich sein, indem der Körper selbst versucht Ausgleichskrümmungen zu schaffen.
Letzte Aktualisierung: 21. Januar 2015 von